Margareta Antony heute in der landhaus-brücke….

Damals vor einigen Jahren auf der Kunstmesse in Salzburg haben wir einander kennengelernt. Für mich eine eindrucksvolle Begegnung, ein Farbenrausch von viel viel Rot kam mir in ihren Bildern entgegen. Die Ehrlichkeit im Ausdruck und die gekonnte Koketerie der Darstellungen waren ausschlaggebend, mich für Mux zu interessieren.

 

Daraus entstand eine befruchtende Freundschaft und nun möchte ich Margaretas Wesen ein wenig herausfiltern.

Es soll kein entblättern ihrer Person sein, jedoch erahnendes Spühren einer Menschenseele.

Dazu fiel mir ein Märchen ein.

 

Das Märchen vom Kind des Feuers:

 

Es war einmal ein Zauberer, er war ein großer Magier in seinem Land und hatte die Aufgabe von seinem Meister bekommen Bewegung zu erschaffen.

Tausend Tage und Nächte grübelte er vor sich hin, wie er es denn anstellen sollte. Da kam er auf die Idee die Erde zu befragen. Die Erde sagte zu ihm: „Gehe in zum Flussund spiele mit Steinen. So wirst du die Antwort finden.“

Der Zauberer machte was ihm die Erde befahl, ging zum Fluss und hob einen Stein vom Boden auf. Er betrachtet diesen und wirbelte ihn durch die Luft bis er auf den Boden fiel und liegenblieb.

Sodann gab er dem Stein einen Stoß, so daß er rollte. Und er rollte eine Zeitlang bis er wieder liegenblieb.

 

Unzufrieden bemerkte der Zauberer, daß die Bewegung nicht von Dauer war. Und er nahm 2 Steine und bewegte sie gegeneinander. Er rieb sie solange bis plötzlich ein Funke sprühte. Immer schneller bewegte der Zauberer die Steine und immer mehr Funken sprühten in die Luft, bis einer davon auf die Erde fiel und eine Flamme entstand.

Immer mehr Flammen entstanden und es wurde ein Feuer daraus. Fasziniert von der Kraft des Feuers formte der Zauberer daraus ein Kind. In Blitzesschnelle stand vor ihm ein Menschenkind – mit roten Haaren und lustvoll leuchtenden Augen. Der Magier schaute es an und sprach zu ihm: „ Du bist das Kind des Feuers, die Unbändigkeit im Leben. Verwende diese lodernde Kraft, die überall Bewegung erschafft.

 

Kaum hatte der Zauberer diese Worte ausgesprochen, wirbelte das Feuerkind durch die Lüfte und verschwand. Überall wo es von nun hinkam verbreitete es Bewegung, Kreativität und Schaffenskraft.

 

Die Gabe zu inspirieren gekoppelt mit Ideenreichtum und Mut zur Darstellung setzt Margaretas Ausdruckkraft keine Grenzen mehr.

 

Das Aufzeigen von Geschichten wird zum schaubaren Dokument einer Lebensspur.

 

Studiert hat Margareta in Wien auf der Akademie der bildenden Künste. Ihre Diplomarbeit legte sie bei Professor Hubert Schmalix ab.

Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland zeigen ihre künstlerische Entwicklung.

Das Arbeiten mit Jugendlichen ist Margareta mittlerweile ein großes Anliegen geworden. Im Zusammenhang damit entstehen immer wieder interessante Projekte. Schon zum 2ten Mal ist sie Teilnehmerin an internationalen Symposien, wie heuer im Sommer in Prag.

 

In der heutigen Ausstellung zeigt Mux Zyklen die in den letzten 2 Jahren entstanden sind.

 

Nun möchte ich einen kurzen Streifzug durch die Charakteristika der gezeigten Werke Margaretas machen. Es sind subjektive Betrachtungen in eigenwilliger Form.

 

 

zum Beispiel der Zyklus: das 5. Element.

Die Verbindung der elementaren Kräfte mit dem Unbekannten. Die zögernde Annäherung an das was auch immer es ist. Keiner weiß es. Ist es ersehnte Rettung in – only a miracle could save us – oder zwiespältiges Geistwesen – mahnende, beobachtende Menschanalyse, uns darin findend als Teil der Selbsterkenntnis.

 

 

Catwalk – läßt die Katzen tanzen. It´s a walk like a cat.

 

 

In shadows – verliert die Farbe an Bedeutung und subtile Körper bewegen sich in raumloser Atmosphäre – very spacy.

 

 

Wer von uns schaut – with the blue cat eyes? – bedarf diese Frage einer Antwort? Es ergibt sich daraus, daß die Dinge eben so sind wie sie sind.

 

 

A happy new year – ist eine rosa Wolke, genäht aus der Sphäre der Unendlichkeit, gefüllt mit allen fleischlichen Gelüsten, zartumgeben – with the poen of my red cat – und – with my new shoes – laufe ich damit wieder in die Unendlichkeit zurück.

 

 

Die Bilder Margaretas sind Momentaufnahmen von Handlungen und bieten uns einen Lokalaugenschein der Sinneseindrücke. Die Palette des Erfahrenen gewährt Einlaß in uns selbst.

Margareta Antony konfroniert durch Selbstdarstellung ohne wenn und aber. Hinschauen ist die Devise. Der Nebel vor unseren Augen wird aufgerissen und zeigt ein Bild der veränderten Tatsachen. Die Aussage – um dich Mensch tut es mir leid – läßt uns erkennen, daß wir nur allzu gerne das eigene Götzenbild verherrlichen und eingebettet in diese Egoismen immer mehr auf unsere Ursprünglichkeit vergessen.

Ob uns diese Worte gefallen oder nicht entbindet sie nicht der Wirkung und wie auch immer die heute gezeigten Bilder auf Sie wirken ist Ihr persönliches Empfinden. Erleben Sie diesen Abend mit allen Sinnen und jetzt dürfen Sie damit beginnen.

von Eva Christine Benesch, im Sept + Okt 2003